Konfliktlösung im sozialen Umfeld

Konfliktlösung im sozialen Umfeld

Ein weiterer und damit letzter Gesichtspunkt der Empowerment-Theorie ist das Moderations- bzw. Mediationsverfahren. Beide Methoden dienen der Konfliktlösung des Betroffenen in seinem sozialen Umfeld. Im Sinne der Mediation ist es Aufgabe der Professionellen motivierend auf den Betroffenen einzugehen, eigene Lösungsansätze zu finden. Im Moderationsverfahren dagegen wirken die Professionellen insbesondere vermittelnd zwischen den Konfliktparteien.

Die Untersuchung zeigt, dass ca. zwei Drittel der Befragten besonders die Gespräche mit Mitarbeitern in Krisensituationen für sehr hilfreich empfinden. Des Weiteren ist ersichtlich, dass sich die Hälfte der Probanden besonders in kritischen Situationen, die ausgelöst durch familiäre Ereignisse, von Seiten der Mitarbeiter besonders wahrgenommen fühlen. Aus den Interviews ergibt sich darüber hinaus, dass die Mitarbeiter in Krisen- oder Konfliktsituationen auf die eigenen Lösungsvorschläge der Betroffenen eingehen und diese auch wahrnehmen. Die Arbeit der Mitarbeiter unter dem Gesichtspunkt der Mediation wird damit als gewährleistet betrachtet.

Bestandteile eines Moderationsverfahrens in der Arbeit der Mitarbeiter konnten mithilfe dieser Untersuchung nicht ermittelt werden. Es finden zwar Betroffenen- und auch Angehörigengesprächsgruppen statt, jedoch grundsätzlich voneinander getrennt. Es kommt zu keinem Austausch aller drei Gruppen untereinander. So wäre zu überlegen, inwieweit sich in Einzelfällen die Form des Trialogs positiv auf die Lösung von Konfliktsituationen der Betroffenen auswirkt.

Zusammenfassung: Umsetzung des Empowerment-Konzepts in der Tagesstätte

Abschließend ergibt sich hinsichtlich der formulierten Hypothese, dass die Arbeit der Tagesstätten-Mitarbeiter dem Empowerment-Konzept im Wesentlichen gerecht wird. Jedoch kann noch nicht davon ausgegangen werden, dass dieses Konzept höchst wirksam umgesetzt wird. Die von der Autorin aufgestellte These wird dahingehend modifiziert, dass es weiterer Handlungsschritte bedarf, um eine effizientere Umsetzung des Empowerment-Konzepts in der Tagesstätte zu erreichen. Einzelne Handlungsansätze sind in der obigen Auswertung dargelegt worden. Sollten diese Ansätze in der Tagesstätte realisiert werden, wäre eine erneute Untersuchung nach angemessener Zeit anzuregen.

Über die Autorin/den Autor
Antje Henkel schloss 2005 Ihr Diplom-Studium Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Berlin ab.

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