Kritik bzw. Verbesserungsvorschläge der Tagesstätte

Kritik bzw. Verbesserungsvorschläge der Tagesstätte

Mit der Antwort auf die Fragen „Was Sie verbesserungswürdig an der Einrichtung finden?" und „Was Sie sich selbst für Veränderungen wünschen?" haben die meisten Befragten vorerst Schwierigkeiten. Spontan kommen Antworten wie - „..., mir fällt erst mal nicht, nicht auf, dass da irgendwas verbessert werden kann." (Interview 1, Zeile 64 – 65), „Und Verbesserungsvorschläge, also ... ich bin eigentlich zufrieden." (Interview 2, Zeile 37 – 38) oder „Fällt mir irgendwie gar nichts ein." (Interview 3, Zeile 128). Auf weitere Nachfrage hin äußern die meisten Probanden dann aber einige Wünsche bzw. Vorschläge. Dabei lässt sich erkennen, dass es sich hauptsächlich um strukturelle Veränderungen handelt. Zwei der Besucher empfinden die Einrichtung als überfüllt - „..., weil es einfach zu voll war." (Interview 1, Zeile 27) und „..., weil es einfach sehr voll oft ist." (Interview 3, Zeile 149 – 150). Ein Wunsch, der auch von zwei der Befragten geäußert wird, bezieht sich auf die Gruppenangebote. Beide Besucher benennen aus verschiedenen Beweggründen die Idee einer festen Gruppe - „..., dass mehr so irgend-wie mal so bisschen kleinere Gruppen so entstehen. Das fände ich natürlich, weil einfacher, weil, weil ich schon ziemliche Kontaktschwierigkeiten habe." (Interview 3, Zeile 140 – 142) und „Irgendwelche Veranstaltungen hier ... Freitagnachmittag oder so, dass die Leute nicht mehr nur rumsitzen; sondern dass feste Gruppen gebildet werden, ..." (Interview 4, Zeile 99 – 101). Ein Verbesserungsvorschlag, der sich auch auf die angebotenen Veranstaltungen bezieht, ist der Wunsch auch einmal kulturelle Angebote außerhalb der Einrichtung wahrzunehmen. So bringt ein Proband die Idee von Museumsbesuchen ein - „... ich würde zum Beispiel ganz gern ins Museum gehen ..." (Interview 6, Zeile 102 – 103). Ein Befragter erzählt von seinen Schwierigkeiten, die er hatte, als er neu in diese Einrichtung kam - „Weil das erste halbe Jahr bin ich hier echt fast verzweifelt. ... Und wenn man jetzt auch nicht so in der Lage ist, irgendwie zu jemand hinzugehen und zu sagen, ich brauche jetzt mal dies oder das oder jenes. Das geht einfach unter. Dafür kann gar keiner was; aber es ist einfach zu voll, zu wuselig und da fällt das dann nicht so auf irgendwie oder erst ... es braucht dann eine ganze Weile, bis es denn vielleicht mal auffällt oder so. Und das finde ich schon bisschen schwieriger hier." (Interview 3, Zeile 173 – 181) und würde sich eine engere Betreuung gerade in der Anfangszeit wünschen. Auf Kritik eines Befragten stößt auch die zeitliche Tagesplanung - „Na ja, ich finde es teilweise irgendwie alles ein bisschen spät; also ... weiß ich nicht, aber zum Beispiel das Frühstück gestern um halb Elf und ... oder viertel Elf und das Mittagessen um halb Zwei, das ist mir einfach alles ein bisschen ... würde alles lieber ein bisschen nach Vorne gerückt haben." (Interview 4, Zeile 114 – 119). Zwei der befragten Besucher greifen eine aktuelle Thematik auf. Anlässlich eines Mitarbeiterwechsels bestehen Überlegungen, dass das montags und freitags angebotene Frühstück in Eigenverantwortung der Besucher und nur noch für eine feste Gruppe stattfinden soll. Beide Probanden lehnen diesen Vorschlag ab - „Ja, aber Mitarbeiter 5 hat schon was angesprochen in der Morgenrunde am Montag, dass eben eine feste Frühstücksgruppe gebildet, gegründet wird. Aber davon sind wir alle nicht begeistert. So was wollen wir nicht. Wir wollen alle gemeinsam frühstücken. Nicht nur die Leute, die da in der festen Gruppe hantieren und so, das wollen wir nicht. Und da haben wir schon großen Protest eingelegt." (Interview 5, Zeile 149 – 156) und „Dass nur eine bestimmte Gruppe ... feste Gruppe ... zum Frühstück kommt und dass die sich auch alle an der Frühstücksvorbereitung und –nachbereitung beteiligen. Und ... ich finde das eigentlich ganz schön, wenn wir die Möglichkeit haben, wenn es uns gut geht, dann hinzugehen und wenn es uns schlecht geht, dann gehen wir eben nicht. Das finde ich eigentlich, ist eine ganz gute Möglichkeit." (Interview 6, Zeile 86 – 93).

KategorienNennungen
Einrichtung ist überfüllt 33 %
Veränderung in den Angeboten
- kleine feste Gruppenangebote
- kulturelle Besuche
50 %
engere Betreuung für neue Besucher 17 %
zeitliche Tagesplanung 17 %
Beibehalten des allgemeinen Frühstücks 33 %
keine Kritik bzw. Verbesserungsvorschläge 17 %

Tabelle 5: Kritik bzw. Verbesserungsvorschläge (n = 6, Mehrfachnennungen)

Über die Autorin/den Autor
Antje Henkel schloss 2005 Ihr Diplom-Studium Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Berlin ab.

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