Die Soteria-Bewegung

Die Soteria-Bewegung

Der Ursprung des Begriffs Soteria im psychiatrischen Kontext geht auf die Antipsychiatriebewegung der 1970er Jahre zurück. In diesem Sinne kann Soteria als Geborgenheit, Sicherheit und Befreiung verstanden werden.

Nach der Konzeption des amerikanischen Psychiaters LOREN MOSHER entsteht in Kalifornien 1971 erstmals eine wohngemeinschaftsähnliche Einrichtung als alternatives Behandlungsprojekt außerhalb einer psychiatrischen Klinik. In Anlehnung daran werden in Bern sowie in München und Zwiefalten Soteria-Einrichtungen geschaffen.

Alle diese Einrichtungen sind als Akutstationen für Menschen in psychotischen Krisen zu sehen. Ein bewusster und am Einzelfall orientierter Einsatz der Medikamente ist zentrales Ziel. Den Patienten soll ein eigenverantwortlicher und möglichst selbstverständlicher Umgang mit ihren Medikamenten vermittelt werden.[44] Als Kernelemente dieser personenzentrierten Psychose-Begleitung sind u. a. zu verstehen:

Psychosebegleitung in Form aktiven Dabeiseins („being-with")Offene Tür und Weiches ZimmerPsychose als sinnvermittelnde Erfahrungmilieutherapeutischer AnsatzBezugspersonensystemVerhandeln statt Behandelnzurückhaltender Umgang mit neuroleptischer MedikationAngehörigenarbeit [45]

[44] Vgl. Breinbauer, Irmi: Alternative Psychosenbehandlung: Soteria – eine Herausforderung. In: Pflegezeitschrift, Heft 8, 2004, Seite 538 ff

[45] Vgl. Eickmann, Friedhelm; Jiko, Iris und Urbahn, Theiß: Soteriaelemente in der Regel- und Pflichtversorgung. In: Kerbe, Heft 1, 1998, Seite 23 f

Über die Autorin/den Autor
Antje Henkel schloss 2005 Ihr Diplom-Studium Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Berlin ab.

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