Ressourcenaktivierung -Stärkung der Fähigkeiten durch professionelle Hilfe

Ressourcenaktivierung -Stärkung der Fähigkeiten durch professionelle Hilfe

Voraussetzung für eine optimale Nutzung eigener Ressourcen ist eine, wie bereits beschriebene, von Partizipation und Gleichwertigkeit geprägte Beziehung zwischen dem Betroffenen und dem Professionellen. Dieses offene, gleichberechtigte Verhältnis lässt sehr unterschiedliche Denkweisen, sowohl des Betroffenen wie auch des professionell Tätigen, zu und schafft damit die Möglichkeit der Ressourcenaktivierung und Lösungsfindungauf breiter Ebene.

Im Ansatz des Empowerments wird dabei zwischen der individuellen Ebene, der Ebene von Gruppen und sozialen Netzwerken sowie der sozialstrukturellen Ebene (gemeinschaftliche Stadtteilaktionen, Gemeinwesen) unterschieden. Besonderes Interesse derProfessionellen liegt dabei in der Vermittlung zwischen diesen drei Ebenen. Auf individueller Ebene richtet sich der Empowerment-Gedanke vor allem auf die Förderung von individuellen Ressourcen wie Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Autonomie. Dabei erscheint die professionelle Hilfe dann am effizientesten, wenn sie direkt an den positiven Eigenarten und Fähigkeiten des Betroffenen ansetzt. D. h., dass die Form der Hilfe so gestaltet wird, dass die Betroffenen in diesem Moment selbst ihre Stärken und positiven Seiten erfahren können. Auf der Ebene der sozialen Netzwerke geht es darum, mit Hilfe von sozialen Begegnungen eine Form von Unterstützung, Integration und Solidarität zu schaffen. Auf die Aspekte der Netzwerkbildung wird im nächsten Abschnitt noch genauer eingegangen. Auf der strukturellen Ebene zielt Empowerment auf die Motivation der Menschen hin, ihre eigenen lokalen Lebenskontexte mitzuprägen, z. B. mit Hilfe von (Bürger)Initiativen politisch aktiv zu werden und damit an sozial relevanten Entscheidungen in der Gemeinde mitzuwirken.[15]
Abschließend ist anzumerken, dass das Auftreten psychischer Auffälligkeiten in Krisensituationen abhängig davon ist, inwieweit der Betroffene in dieser spezifischen Belastungssituation auf eigene Ressourcen zurückgreifen kann.

[15] Vgl. Lenz, Albert: Empowerment und Ressourcenaktivierung – Perspektiven für die psychosoziale Praxis. In: Lenz, Albert & Stark, Wolfgang (Hrsg.); 2002: Empowerment. Neue Perspektiven für psychosoziale Praxis und Organisation.; Tübingen (dgvt-Verlag), Seite 25 ff

Über die Autorin/den Autor
Antje Henkel schloss 2005 Ihr Diplom-Studium Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Berlin ab.

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