Ressourcenaktivierung auf individueller Ebene

Ressourcenaktivierung auf individueller Ebene

Im Sinne des Empowerments wird der Aspekt der Ressourcenaktivierung immer auf drei Ebenen – der individuellen, der sozialstrukturellen sowie der Gruppenebene – gesehen. Da in der vorliegenden Untersuchung der einzelne Betroffene im Mittelpunkt steht, erfolgt vorrangig die Analyse der individuellen Ebene. Besondere Aufmerksamkeit kommt hierbei der Förderung von Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Autonomie der Betroffenen zu.

Aufgrund der Interviewauswertung ist zu erkennen, dass lediglich die Hälfte der Befragten davon ausgeht, dass die Mitarbeiter sie bezüglich ihrer persönlichen Stärken und Fähigkeiten einschätzen können. Dies erschwert einen empowerment-orientierten Arbeitsansatz, da dieser gemäß der Theorie dann am effizientesten ist, wenn die Mitarbeiter genau an den o. g. Ressourcen der Betroffenen ansetzen. Eine weitere Schwierigkeit stellt die Übernahme von Aufgaben innerhalb der Tagesbegegnungsstätte (TBB) von Seiten der Betroffenen gemäß eigener Fähigkeiten und Stärken dar. Ein Drittel der befragten Besucher kann den eigenen Begabungen keine spezifischen Aufgaben, die es innerhalb der Tgesbegegnungsstätte zu übernehmen gilt, zuordnen. Hier stellt sich die Frage, ob den Ressourcen der einzelnen Besucher von Seiten der Mitarbeiter mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht und inwieweit die Besucher noch mehr in den Tagesablauf der Tagesbegegnungsstätte integriert werden könnten.

Sehr positiv ist unter dem Gesichtspunkt der eigenen Ressourcen jedoch der Umgang mit Krisensituationen zu bewerten. Von den Besuchern können ca. 80 % eigene Bewältigungsstrategien für ihre Krisensituationen benennen, diese reichen von Rückzugstendenzen, Arztbesuchen, Gesprächen mit anderen Besuchern bis hin zu einer Selbstregulierung der Medikamente. Für eine optimale Ressourcenwahrnehmung nach den Leitgedanken des Empowerment-Konzepts bedarf es weiterer Unterstützungsleistungen der Mitarbeiter. Ein besonderer Fokus sollte dabei vor allem auf dem Aufbau von Selbstvertrauen und –sicherheit liegen. Darüber hinaus sollte eine stärkere Eigenverantwortung der Betroffenen angeregt werden. Dies sollte als Grundlage für eine aktivere Mitbestimmung von Seiten der Betroffenen in der Zukunft dienen.

Über die Autorin/den Autor
Antje Henkel schloss 2005 Ihr Diplom-Studium Sozialarbeit/Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Berlin ab.

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