Gedicht "Der Igel und die Biene" von Heike Henning

Gedicht Der Igel und die Biene

Text dieses Gedichtes

Ein Igel, in der Dämmerung,
war auf der Jagd, mit Hingebung.
Er suchte Tierchen und Insekten,
weil sie ihm ganz lecker schmeckten.
Nun, er brauchte in dem Garten,
nicht sehr lang darauf zu warten.
Gleich dort drüben, unter'n Büschen,
konnte er etwas erwischen.

Eine Biene, ganz verwirrt,
hatte sich bei Tag verirrt, konnt' den
Nachhause-Weg nicht finden,
zum Bienenstock, nah bei den Linden.
So lag sie wehrlos in dem Grase.
Jedoch der Igel, mit der Nase,
roch ihren feinen, zarten Duft.

Die Biene dachte: „Dieser Schuft!
Er will mir an mein Leben!
Dem werd' ich's aber geben!“
Das kleine Stacheltier im Nu,
wollte grad' kräftig beißen zu,
als Bienchen rief, mit vollem Mut:

„Seine Verwandtschaft fressen,
ist nicht gut!“
Der Igel staunte: Was war das?
Ein Wesen sprach mit ihm im Gras!
Was sollte er denn davon halten?
Auf seiner Stirn war'n Grübel-Falten.

Ihm war dabei nicht ganz geheuer-
gar war's ein Mini-Ungeheuer?
So legte er 'ne Pause ein.
Das merkte gleich das Bienchen klein
und sprach ganz mutig weiter:

„Es wäre viel gescheiter,
wenn du würdest von mir lassen,
denn mit mir ist nicht zu spaßen!
Ich bin zwar eine kleine Biene,
doch im Entfernten 'ne Cousine
von deinem Ur- Ur- Igelvater!

Drum höre auf, mit dem Theater!
Der Beweis, das ist mein Stachel,
er ist spitzer, als ein Nagel!
Wenn es auch nur einer ist -
er ist giftig und so spitz, dass
keiner ihn so schnell vergisst!“

Der Igel fand das interessant,
hatt' die Verwandtschaft nicht
erkannt, staunte nur, wie weit ver-
breitet seine Artverwandtschaft war.
Nun sah er ein und ihm war klar -
Er hätt' gefressen um ein Haar,
'nen Mini-Igel, Seinesgleichen!

Ein Stachel nur, der sollte reichen,
um zwischen beiden „Stacheltieren“
Eintracht und Frieden heut' zu schüren.
Der Igel wünschte: „Gute Zeit!“
Das Bienchen jedoch, sehr gescheit,
machte sich ganz fix von dannen.

Ein günst'ger Wind, der brachte es
zurück, zu seinen Ahnen,
in den alten Bienenstock.
Dort lachten schließlich alle,
über diesen Schabernack.

Über die Autorin dieses Gedichtes

Dieses schöne Gedicht stammt von der Autorin Heike Henning (Autorenname). Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung. Eine Kontaktmöglichkeit sowie viele weitere Gedichte von Heike Henning finden Sie unter https://medium.com/@lese-froeschlein.

Dieses Gedicht darf für nicht-gewerbliche Zwecke frei kopiert werden. Dabei muss stets der Name der Autorin angegeben werden. Für eine gewerbliche Verwendung nehmen Sie bitte Kontakt mit der Autorin auf.

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