Vorbereitung und Durchführung der Interviews
Zu Beginn der qualitativen Erhebung wird ein Interviewleitfaden entwickelt, welcher im Anhang 7 dieser Arbeit zu finden ist. Dieser Leitfaden dient der Strukturierung sowie der Eingrenzung der Interviews. Anschließend erfolgt eine umfassende Internetrecherche zur Ermittlung von Einrichtungen, welche ein Angebot für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien durchführen. Hierzu werden verschiedene Personen und Institutionen wie z. B. die Landesstellen gegen die Suchtgefahren per E-Mail angeschrieben. Darauffolgend werden die vermittelten Stellen telefonisch kontaktiert und befragt, ob sie sich im Rahmen dieser Diplomarbeit zu einem Interview bereit erklären. In dem Gespräch wird ein verbindlicher Interviewtermin vereinbart. Im Vorfeld werden, wenn möglich Materialien wie Flyer, Konzeptionen oder Internetseiten gesichtet, um einen Einblick und allgemeinen Informationen über die Institution, in denen die befragten Experten tätig sind, zu erhalten.
Alle Gespräche finden in den Räumlichkeiten der Einrichtungen bzw. des Vereins statt. Nach der persönlichen Begrüßung wird das Anliegen der Befragung nochmals kurz erläutert und datenrechtliche Aspekte geklärt. Des Weiteren wird um die Möglichkeit der Aufzeichnung des Gespräches per Tonband gebeten. Alle Interviewten erklären sich bereit dazu. Die Länge der Interviews beläuft sich auf 50 bis 75 Minuten. Von Bedeutung für das Interview ist eine offene und angenehme Gesprächsatmosphäre, die in allen Fällen hergestellt wird.
Zum Wecken des Erzählimpulses, werden die Experten zu Beginn des Interviews gebeten Auskunft zu ihrem eigenen Handlungs- bzw. Tätigkeitsfeld zu geben. Anschließend werden Informationen zurEinschätzung der Defizite und Ressourcen der Kinder und Jugendlichen aus suchtbelasteten Familien erfragt. Im Hauptteil werden die interviewten Personen speziell zu den Zielen und Methoden der Gruppenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen sowie der Kontaktherstellung befragt. Anhand der empirischen Interviews soll weiterhin ermittelt werden, ob und in wieweit eine Zusammenarbeit, Kooperation und Vernetzung der verschiedenen Hilfen erfolgt und in welchem Bereich die Angebote für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien im Hilfesystem zugeordnet werden sollen. Die im Interviewleitfaden formulierten Fragen werden im Verlauf der Gespräche nicht vollständig abgearbeitet. Die Reihenfolge der angesprochenen Themen wird an den Gesprächsverlauf flexibel angepasst, um dem Interviewpartner die Möglichkeit zu geben eigene Schwerpunkte zu setzen. Neben den im Leitfaden formulierten Aspekten erhalten die Gespräche auch Verständnisfragen, welche sich auf unschlüssige Sachverhalte beziehen.
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- Erstellt am 01.02.2005
- Geschrieben von Alexandra May