Selbsthilfe

Selbsthilfe

Neben der Hilfe durch professionelle Einrichtungen gibt es mehr als 7.600 Selbsthilfe- und Abstinenzgruppen für Suchtkranke und deren Angehörige. Für die Arbeit mit Selbsthilfegruppen gelten die Prinzipien der Freiwilligkeit, der Schweigepflicht und der Gleichberechtigung aller Gruppenmitglieder. Die Selbsthilfegruppe versteht sich als Anlaufstelle für Menschen die durch eine Suchterkrankung betroffen sind bzw. waren oder unter der Abhängigkeit eines Familienmitgliedes leiden. Die Gruppen finden in der Regel einmal wöchentlich statt. Die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ist kostenlos. (vgl. Caritas 1997: 25)

Die Selbsthilfegruppen für alkoholabhängige Menschen wie z. B. die Anonymen Alkoholiker, der Deutscher-Guttempler Orden e. V. und der Kreuzbund e. V. bieten neben Selbsthilfegruppen für Angehörige alkoholkranker Menschen, auch Gruppen für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien an. Die Gruppen für erwachsene Kinder alkohol- oder suchtkranker Menschen werden als EKA oder EKS-Gruppen bezeichnet. Gezielt begleitete Selbsthilfeangebote für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien bieten die Alateen-Gruppen sowie die Kindergruppen der Guttempler. Alateen ist Teil der Al-Anon Familiengruppen und versteht sich als Gruppe für Kinder, jugendliche Angehörige und Freunde von Alkoholikern. Der Name "Alateen" kommt von "AL-Anon TEENagergroup". Die Selbsthilfe-gruppe dient dazu, sich gegenseitig zu unterstützen mit den Problemen umzugehen, die aufgrund des Alkoholkonsums eines Angehörigen, entstandenen sind. Dabei schöpfen die Mitglieder der Selbsthilfegruppen wieder neue Kraft, tauschen Erfahrungen untereinander aus und motivieren sich gegenseitig. Die Mitglieder führen ein eigenes Meeting durch und folgen den gleichen Grundsätzen, Zwölf-Schritten und ZwölfTraditionen1 wie Al-Anon. Jede Alateen Gruppe braucht ein aktives, erwachsenes Al-Anon Mitglied, welches sich als Sponsor zur Verfügung stellt. Der Sponsor nimmt aktiv an der Gruppe teil. (vgl. Al-Anon 2004)
Reinhardt Mayer (2003: 153) merkt dazu an, dass Selbsthilfegruppen nur von einer recht kleinen Gruppe der betroffenen Kinder angenommen wird, vorwiegend von denen, deren Eltern eine Selbsthilfegruppe besuchen.

Über die Autorin/den Autor
Alexandra May ist Diplom-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (FH). Zusätzlich studierte sie Erwachsenenpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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