Gebärdensprache Lormen: Das Fingeralphabet für taubblinde Menschen

Gebärdensprache Lormen: Das Fingeralphabet für taubblinde Menschen

Das Lorm- Alphabet ist nach seinem Erfinder Hieronymus Lorm (1821-1902), benannt. Lorm war ein taubblind gewordener Schriftsteller und hat als erster im deutschen Sprachraum mit seinem Hand-Zeichen-System den Taubblinden den Weg zur Verständigung mit ihren Mitmenschen eröffnet. Er hat sie damit aus ihrer Isoliertheit erlöst und in die Welt der Worte und Begriffe, der formulierbaren Gedanken und des Geistes geführt. Das Lormen ist die gebräuchlichste, einfachste und zweckmäßigste Möglichkeit mit taubblinden Menschen in Kontakt zutreten und hat sich daher gegenüber anderen Methoden durchgesetzt hat. Beim Lormen werden die Buchstaben durch streichen, tippen, umgreifen und trommeln an verschiedenen Stellen der Hand gebildet. Man kann dadurch zu einer beachtlichen Sprechgeschwindigkeit, von maximal 75 Silben pro Minute kommen, auch wenn man nicht die normale Sprechgeschwindigkeit erreicht.
(vgl. kath. Taubblindenseelsorge: 2002/Taubblindenwerk: 2001)

Tastalphabet

Tastalphabet

A = Punkt auf die Daumenspitze B = Kurzer Abstrich auf die Mitte des Zeigefingers
C = Punkt auf das Handgelenk D = Kurzer Abstrich auf die Mitte des Mittelfingers
E = Punkt auf die Zeigefingerspitzeie Mittelfingerspitze F = Zusammendrücken der Zeige- und Mittelfingerspitzen
G = Kurzer Abstrich auf die Mitte des Ringfingers H = Kurzer Abstrich auf die Mitte des Kleinfingers
I = Punkt auf die Mittelfingerspitze J = Zwei Punkte auf die Mittelfingerspitze
K = Punkt mit vier Fingerspitzen auf dem Handteller L= Langer Abstrich von den Fingerspitzen zum Handgelenk
M = Punkt auf die Kleinfingerwurzel N = Punkt auf die Zeigefingerwurzel
0 = Punkt auf die Ringfingerspitze P = Langer Aufstrich an der Außenseite des Zeigefingers
Q = Langer Aufstrich an der Außenseite der Hand R = Leichtes Trommeln der Finger auf dem Handteller
S = Kreis auf dem Handteller T = Kurzer Abstrich auf die Mitte des Daumens
U = Punkt auf die Kleinfingerspitze V = Punkt auf den Daumenballen, etwas außen
W = Zwei Punkte auf den Daumenballen X = Querstrich über das Handgelenk
Y = Querstrich über die Mitte der Finger Z = Schräger Strich vom Daumenballen zur Kleinfingerwurzel
Ä = Zwei Punkte auf die Daumenspitze ch = Schräges Kreuz auf den Handteller
Ö = Zwei Punkte auf die Ringfingerspitze Sch= Leichtes Umfassen der vier Finger
Ü = Zwei Punkte auf die Kleinfingerspitze St = Langer Aufstrich am Daumen(Außenseite)

(vgl. Oberlinhaus 2002)

Über die Autorin/den Autor
Alexandra May ist Diplom-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (FH). Zusätzlich studierte sie Erwachsenenpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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