Hilfs- und Kommunikationsmittel

Hilfs- und Kommunikationsmittel

Die Fähigkeit, Sprache zu erlernen und zu entwickeln, ist ein wesentliches Merkmal des Menschen. Das Sprechen ist neben Bildern und Gebärden die ursprünglichste Form der Verständigung. Im Laufe der menschlichen Entwicklung kamen weiter Kommunikationsformen hinzu, wie z.B. die Schrift, sowie eine Vielzahl audiovisueller Systeme. Kommunikation ermöglicht dem Menschen, Inhalte darzustellen, sie zu kategorisieren, zu erlernen, sich miteinander zu verständigen, sowie Gefühle und Empfindungen auszudrücken. Die Sprache erschließt den Menschen die Welt und ermöglicht ihm die Integration in die Gesellschaft (vgl. BSV- Chemnitz: 2002).
„Die Fähigkeit zu kommunizieren ist ein wesentliches Merkmal des Menschen. Sie ist für ihn von elementarer Bedeutung und regelt die sozialen Beziehungen..." (Taubblindenwerk: 2001)
Ein blindes Kind kann den Ausfall seiner Augen durch andere Sinne, z.b. das Gehör ausgleichen. Da bei hörsehbehinderten bzw. taubblinden Kindern beide Fernsinne geschädigt sind, können die Ausfälle des einen Sinnes nicht oder nur mangelhaft durch den jeweils anderen Sinn kompensiert werden. Deshalb können taubblinde Menschen viele Hilfsmittel für Blinde oder Gehörlose nicht nutzen, da sie sich jeweils auf den anderen Fernsinn beziehen. (Vgl. Oberlinhaus, 2002)
Aus diesem Grunde muss Taubblindheit als besondere und eigene Kategorie von Behinderung betrachtet werden, die spezielle Methoden der Kommunikation und individuellen taubblindenspezifischen Hilfen für die praktische Bewältigung des Alltags erfordert.Zur Einschätzung der jeweiligen Bedürfnisse und Möglichkeiten eines Einzelnen ist der Beginn der Erblindung bzw. Sehbehinderung, sowie der Taubheit bzw. der Schwerhörigkeit festzustellen. Der Zeitpunkt des Eintritts der Sinnesschädigung hat einen großen Einfluss auf die Wirkung der Schädigung. Ein von Geburt an taubblindes Kind benötigt andere Hilfen als ein Kind, das nach dem Spracherwerb taubblind geworden ist. Geburtsblinde, spätertaubte Menschen beherrschen in der Regel blindenspezifische Techniken und könne daher die Blindenschrift lesen und schreiben. Des Weiteren kommunizieren sie über das Lormalphabet. Frühertaubte, späterblindete Menschen kommunizieren mittels der Gebärdensprache und haben häufig auch lesen und schreiben erlernt, sie können sich mit der Umwelt verständigen und haben Erinnerungen an die Zeit, in der sie noch sehen konnten. So vielfältig die Erscheinungsformen einer Sehhörbehinderung sind, so vielfältige sind auch die Verständigungsmöglichkeiten. Viele taubblinde Kinder entwickeln z.b. individuelle Kommunikationstechniken, welche allerdings meist nur eng vertraute Personen verstehen können. Im folgendem möchte ich einige speziellen Methoden der Kommunikation und individuellen Hilfen für die praktische Bewältigung des Alltags taubblinder Menschen vorstellen.

Über die Autorin/den Autor
Alexandra May ist Diplom-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (FH). Zusätzlich studierte sie Erwachsenenpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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