Theanin und seine Wirkung

Der Stoff Theanin ist nicht vielen ein Begriff. Dieser Stoff wird dabei von den meisten Menschen täglich zu sich genommen, denn er kommt in den Blättern von grünem und schwarzem Tee vor. Das Erstaunliche bei diesem Stoff ist, dass er fähig ist seine Wirkung direkt im Gehirn zu entfalten.

Was ist aber die Wirkung dieses Stoffes? Zur Beantwortung dieser Frage möchte ich mir eine Studie im Detail ansehen.

Da vor allem Sportler dieses Supplement für sich entdeckt haben, findet sich auf entsprechenden Seiten für Supplemente und Nahrungsergänzungsmittel einige interessante Fakten über Theanin. Wie hier im Blog beschrieben, wirkt Theanin konzentrationssteigernd, da es das zentrale Nervensystem direkt beeinflusst. Außerdem wird der Studie zufolge das Noradrenalin- sowie Prolaktinaufkommen verringert. Beide Stoffe sind Hormone und besitzen direkten Einfluss auf Adrenalinspiegel sowie bei der Frau das Wachstum der Brustdrüse während der Schwangerschaft. Die Menge an Theanin ist in jungen Pflanzen am höchsten, sinkt aber im Laufe der Zeit. Dies hängt mit dem Welken der Blätter zusammen. Außerdem variiert der Gehalt an Theanin mit der Aufbrühzeit für den Tee. Geschmacklich verleiht Theanin dem Getränk einen eher süßlichen Touch, wogegen Koffein Kaffee eher bitter wirken lässt.

Tierstudien

Im Folgenden möchte ich kurz die auf dem schon genannten Peak Blog erwähnten Ergebnisse der Tierstudien kurz zusammenfassen. Bei Ratten wurde erniedrigter Blutdruck festgestellt, nachdem diesen eine Menge an Theanin direkt injiziert wurde. Auch die durch Koffein erhöhte motorische Aktivität konnte durch die Gabe von Theanin effektiv verringert werden, jedoch erforderte dies eine erhöhte Dosis. Außerdem deuteten die Ergebnisse der Studien darauf hin, dass Theanin mit anderen köpereigenen Aminosäuren an der sogenannten Blut-Hirn-Schranke konkurriert. Natürlich bleibt hier die Frage, inwieweit diese Ergebnisse auf die entsprechende Wirkung beim Menschen anwendbar sind. Laut dem Blogartikel lassen sich diese aber exakt auf den Menschen übertragen.

Wirkung beim Menschen

Theanin wird als Nootropikum klassifiziert. Das bedeutet, ihm wird eine positive Wirkung auf das zentrale Nervensystem zugesprochen. Nootropika werden oft in der Behandlung von Demenzkranken verwendet, da die genannten Wirkungen auf eine Verbesserung der Symptome hoffen lassen. Insgesamt sind die Studienergebnisse aber noch widersprüchlich, es gibt also noch genügend Anlass für weitere Untersuchungen. Es beschäftigt sich mittlerweile ein ganzer Forschungszweig mit der Erforschung der Wirkung von Theanin. In der Pharmazeutischen Zeitung wurde ein sehr interessanter Artikel zum Thema Theanin veröffentlicht, der ebenfalls Einblick in die typischen Inhaltsstoffe einer Tasse Tee gibt. Das Fazit des Berichts gibt jedoch Anlass zur Vermutung, dass die beruhigende Wirkung von Tee nicht nur auf einen einzigen Inhaltsstoff zurückzuführen ist.

Behandlung von Kindern mit Theanin

In der Heilpädagogik wird derzeit auch der Ansatz verfolgt, Kinder in Stresszuständen durch die gezielte Gabe von L-Theanin in einen ruhigeren Zustand zu versetzen. Hierbei wird das Gehirn dazu angeregt, Alpha-Wellen zu produzieren, die einen Zustand der Entspannung anzeigen. Da Theanin per se keine Müdigkeit hervorruft, kann es auch während des Tages eingenommen werden. Hier sind aber, wie gesagt, noch weitere Untersuchungen und Studien vonnöten. Eins ist jedenfalls sicher: Die Einnahme eines natürlichen Stoffs wie Theanin ist mit Sicherheit verträglicher für den Körper und mit geringeren Nebenwirkungen verbunden als ein chemisches Beruhigungsmittel.

Über die Autorin/den Autor
Markus Müller hat 5 Jahre Erfahrung im Bereich Heilpädagogik. Außerdem interessiert er sich für Gesundheit und gesundes Leben. Besonders die Werke des Buchautors Dr. Peter Flosdorf haben ihn in seinem Werdegang begleitet.

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