Heilpädagogik Kinderlieder

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Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht..

Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.. 19 Dez 2012 23:00 #1

  • anna27
Hallo ihr Lieben!
Ich habe mal eine Frage an euch. Ich bin 25, Physiotherapeutin und mein Wunsch war es immer etwas mit Kindern zu machen. Deshalb habe ein Osteopathiestudium begonnen und wollte mich später auf Säuglingsosteopathie spezialisieren. 1,5 Jahre sind um, das Geld schwindet und ich merke von Tag zu Tag mehr, dass mich nicht nur die "Diagnose" beschäftigt, sondern vielmehr der Mensch dahinter. Eine Patientin sagte zu mir: "was würdest du machen, wenn du 5 Millionen auf dem Konto hättest und dir um nichts sorgen machen müsstest?" und ich musste nicht lange überlegen. Ich würde unglaublich gerne in die Frühförderung gehen, Säuglingen helfen, die Eltern im Alltag beraten und sie unterstützen oder aber auch in die Familienhilfe gehen (ist das im weiten Sinne das gleiche?). Ich kann mir gut vorstellen in Schulen zu arbeiten, allerdings nicht zu unterrichten, sondern dort zu fördern. Ich kann mir vorstellen mit behinderten Kindern zu arbeiten, aber ich würde lieber mit benachteiligten Kindern arbeiten.
Ich suche mich seit Tagen durch Netz und werde nur verwirrter. Heilpädagogik, Studium oder Ausbildung, Sozialpädagogik, Soziale Arbeit oder diverse Fortbildungen wie diese: http://www.iflw.de/ausbildungen/fruehfo ... rderer.htm
ich habe einfach keine Ahnung, was genau in die Richtung geht.
Außerdem ist es so, dass mich meine Eltern sehr unterstützt haben bei der Physioausbildung (~20 000 Euro) und ich jetzt schon wieder ca. 6000 Euro von meinem quasi nicht vorhandenen Physiogehalt in die Osteopathie gesteckt habe. Ich glaube die Physioausbildung kann ich gut mit dem verbinden, was ich möchte, aber wenn ich mich jetzt für einen Weg entscheide, dann sollte das hoffentlich der Richtige sein. Ahh! Hätte ich mal nicht so ein Helfersyndrom und könnte Mathe, dann wäre ich nach dem Abi einfach zur Bank gegangen und alles wäre klar :lol:

Wenn ich mich jetzt für etwas entscheide-und ich möchte definitiv etwas machen, das "an der Bank stehen" macht mich nicht glücklich-sollte es etwas sein, wobei ich selbst auf eigenen Beinen stehen kann und nicht wieder auf meine Eltern angewiesen wäre :oops:

Es wäre echt super, wenn mir irgendjemand irgendwelche Tipps geben könnte, was ich machen könnte oder auch nicht. Im Moment sehe ich einfach wirklich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, obwohl ich ja weiß, was ich will :roll:

Viele liebe Grüße, Anna ;)

Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.. 20 Dez 2012 01:52 #2

  • Anonymous
Hallo Anna,

ist dein Osteopathiestudium Vollzeit? Wäre evtl. nebenher Platz für ein kleines Praktikum, damit du praktisch erfährst, ob Frühförderung wirklich und absolut "dein Ding" ist?

Gruß
Marcel

Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.. 20 Dez 2012 09:52 #3

  • Anonymous
Hey Marcel!
Nein ich arbeite ganz normal 40 Stunden die Woche und das Studium ist nebenberuflich.ich merke halt auch deshalb, dass ich das nicht mehr 7jahre schaffe, im Jahr Kosten von 4000 Euro und dann noch kaum Zeit zum lernen und man wird ewig nicht fertig ;-) an ein Praktikum habe ich auch schon gedacht, aber ich habe noch nicht herausgefunden, wo man dieses am besten machen könnte. hast du da einen Tipp? Es gibt ja auch anscheinend physios in Service Frühförderung, aber immer wenn ich durch das Internet stöbere, sindnauf den teamseiten Erzieher oder Sozialpädagogen. und ich würde eben auch gerne in die Familien fahren, wenn das möglich ist, habe dazu aber noch nichts gefunden.

danke für deine schnelle Antwort :-)

Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.. 21 Dez 2012 04:22 #4

  • Anonymous
Hallo Anna,

mit Osteopathie und Frühförderung kenne ich mich leider nicht aus. Aber ich habe mich letzten Monat relativ viel mit berufsbegleitenden Ausbildungs- und Studiumsangeboten im Fachgebiet Heilpädagogik (und ähnlich) beschäftigt. Jede Bildungseinrichtung, die etwas über den Zeitaufwand schreibt, sagt im Prinzip, dass man höchstens ca. 25 Stunden pro Woche arbeiten sollte. Ich kenne ein berufsbegleitendes Studium (anderes Fachgebiet) auch aus meinem Verwandtenkreis und sehe, was für eine Belastung das oft ist.

Ich möchte damit nur andeuten, dass du dich da möglicherweise generell in eine ungünstige Ausgangslage manövriert hast. Das weißt du ggf. sicher selbst am besten. Aber wenn du so einen riesigen Druck hast, wirst möglicherweise schon deshalb keine zufriedenstellende Lösung finden. Unter Stress gelingen selten wirklich nachhaltige Lösungen.
Vermutlich möchtest du dein Studium nicht bloß "irgendwie hinter dich bringen", sondern es ziemlich gut machen. Ich bin so aus der Ferne und ganz pauschal skeptisch, ob das gelingen kann mit einem 40-Stunden-Vollzeitjob, unabhängig vom Fachgebiet.
dass ich das nicht mehr 7jahre schaffe
Uff! Hat das Studium so eine lange Regelstudienzeit?
an ein Praktikum habe ich auch schon gedacht, aber ich habe noch nicht herausgefunden, wo man dieses am besten machen könnte
Wie würdest du denn vorgehen? Ich würde mir sämtliche Frühförderstellen raussuchen und da einfach mal anrufen. Falls du dort falsch sein solltest, können dir die Angestellten wahrscheinlich dennoch gute Tipps geben.

Liebe Grüße
Marcel

Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.. 13 Jan 2013 21:46 #5

  • anna27
Hey Marcel!
Vielen lieben Dank für deine Antwort und Entschuldigung, dass ich mich jetzt erst melde.
Du hast Recht mit deiner Vermutung-ich habe mir da einfach zu viel aufgebuckelt. 40 Stunden, eigene Finanzierung und dann noch gut sein-das geht einfach nicht. Im Moment ist es auch wirklich das Physio-sein, in dem ich mich fühle wie in einem Strudel, dass dazu beiträgt so unglücklich zu sein. Man steckt rein-immer wieder-und im Enddefekt dankt es einem keiner.

7 Jahre Regelstudienzeit sind nicht normal. Eigentlich dauert das Grundstudium 5 Jahre und dann aber die Kinderosteoapthie nochmal ca 2.

Ich habe in den letzten Wochen mit einigen Kinderosteo´s geredet und habe mich von dem Gedanken schon ganz schön entfernt. Ich denke für mich persönlich gibt es andere Bereiche/Berufe, die mir mehr geben.

Die Heilpädagogik ist immer noch ganz vorne mit dabei. So wie ich das jetzt verstanden habe muss man allerdings meistens Erzieher/HP sein, im das zu werden.

Das Studium fänd ich auch sehr interessant, vor allem weil ich jetzt oft gelesen habe, dass man damit eher in die Frühförderung kommt. Allerdings..hat man als studierter Heilpädagoge auch die Chance in Kita´s zu arbeiten? Und das nicht direkt in der Leitung sondern am Kind?
Mich interessiert vor allem die praktische Arbeit, aber durch meinen Physioberuf bekomme ich ja mit, wie viele Erzieher nicht bis ins hohe Alter am Kind arbeiten können-Bandscheibenvorfälle lassen grüßen. Da könnte ich mir schon vorstellen irgendwann mal organisatorische Aufgaben zu erledigen.

Fragen über Fragen-
Praktikum bzw Hospitation ist in Arbeit und ich freue mich schon riesig :)

Sollte es ein Studium werden-ist ein Fernstudium genauso anerkannt wie ein "richtiges"? Oder verbaut man sich damit Chancen?

Viele liebe Grüße, Anna

Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.. 17 Jan 2013 09:02 #6

  • Katja
Hallo Anna,
anna27 schrieb:
Die Heilpädagogik ist immer noch ganz vorne mit dabei. So wie ich das jetzt verstanden habe muss man allerdings meistens Erzieher/HP sein, im das zu werden.
Das kommt darauf an, wo du studieren bzw. eine Ausbildung machen möchtest. Es gibt ja die offiziellen Rahmenbedingung für Bewerber. Günstig ist auf jeden Fall immer, persönlichen Kontakt zu den Hoch- und Fachschulen aufzunehmen und im Gespräch zu klären, ob deine bisherigen Erfahrungen und Ausbildungen in irgendeiner Form angerechnet werden können und welche zusätzlichen Leistungen (zumeist ein Praktikum über mehrere Wochen oder Monate) notwendig sind, um den Bewerbungsansprüchen gerecht zu werden. Häufig ergeben sich in einem solchen Gespräch auch weitere Möglichkeiten und Zugänge, die so nicht ausgeschrieben werden. Das trennt ja so auch die Spreu vom Weizen. Also ich empfehle dir wärmstens, dass du, bevor du eine (Hoch-/Fach-)Schule für nicht in Frage kommend hälst, dort anrufst und dir einen Termin geben lässt. Dort klären sich häufig auch all deine Fragen.

anna27 schrieb:
Das Studium fänd ich auch sehr interessant, vor allem weil ich jetzt oft gelesen habe, dass man damit eher in die Frühförderung kommt. Allerdings..hat man als studierter Heilpädagoge auch die Chance in Kita´s zu arbeiten? Und das nicht direkt in der Leitung sondern am Kind?
Ja, hat man. Mit einem Bachelor Heilpädagogen bist du in der Frühförderung, in Kitas und sonstigen Einrichtungen (Sozial-psychiatrischer Dienst, über das Jugendamt in der Eingliederungshilfe etc.) für Kinder sogar sehr beliebt (soweit ich das absehen kann. Auf jeden Fall trifft das auf Berlin/Brandenburg zu. Hier im Forum wurde es aber auch schon für andere Teile Deutschlands geschildert). Das steht allerdings in keinem Zusammenhang mit einer entsprechenden Vergütung. Da muss man richtig aufpassen. Häufig stellen Kitas Heilpädagogen noch zu Erziehertarifen ein (so jedenfalls oft in Berlin, vermehrt in Brandenburg). Das müsste man evtl. aushandeln. Ich würde für mich auf ein entsprechendes Gehalt (oder wenigstens annähernd) bestehen. Wer nicht bereit ist das zu zahlen, muss mich auch nicht einstellen. Oder aber man gibt sich mit einem Erziehergehalt zufrieden. Das in der Masse gesehen ruiniert auf lange Sicht aber die Rechtfertigung einer besseren Entlohnung für einen höheren Abschluss.

anna27 schrieb:
Da könnte ich mir schon vorstellen irgendwann mal organisatorische Aufgaben zu erledigen.
Klar kannst du auch die Orga einer Einrichtung übernehmen als Leitungsperson. Das geht mit einem Bachelorabschluss hervorragend, wenn du bereits einige Jahre Erfahrungen gesammelt hast in der direkten Praxis. Das würde für deine Schilderung also recht gut passen.

anna27 schrieb:
Sollte es ein Studium werden-ist ein Fernstudium genauso anerkannt wie ein "richtiges"? Oder verbaut man sich damit Chancen?
Es gibt ein Fernstudium für Heilpädagogik??? Das wusste ich gar nicht. Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass es ein staatlich anerkanntes Studium ist. In der Praxis ist dein heilpädagoge sonst nicht sehr viel wert und du kannst nicht überall arbeiten.
Prinzipiell würde ich vermuten, dass sich ein Studium direkt an der Hochschule besser eignet. Dort hast du den Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten, kannst dich an Fachgesprächen und Diskussionen beteiligen, hast die Möglichkeit mit der Praxis direkt in Kontakt zu kommen, in verschiedene Bereiche zu schnüffeln. Es werden ja auch Angebote gemacht, die sehr praxisorientiert sein werden, wo körperlicher Einsatz gefordert ist, bspw. ein Seminar in Psychomotorik, in kreativer Gestaltung, Entspannungsmethoden. Die könntest du per Fernstudium sicherlich nicht gut allein durchführen. Denn solche Seminare leben vom Austausch mit den anderen Teilnehmern.
Ja, ich würde das richtige Studium immer einem Fernstudium vorziehen.


Soweit meine Gedanken dazu. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg und bei der Neuorientierung. Bitte halte uns doch über den Verlauf deines Weges auf dem Laufenden. Wir sind hier sicherlich alle sehr interessiert und neugierig, wie es dir ergeht und was es für dich an Erfahrungszuwachs bedeutet.

Liebe Grüße und alles Gute,

Katja