Hallo Anna,
anna27 schrieb:
Die Heilpädagogik ist immer noch ganz vorne mit dabei. So wie ich das jetzt verstanden habe muss man allerdings meistens Erzieher/HP sein, im das zu werden.
Das kommt darauf an, wo du studieren bzw. eine Ausbildung machen möchtest. Es gibt ja die offiziellen Rahmenbedingung für Bewerber. Günstig ist auf jeden Fall immer, persönlichen Kontakt zu den Hoch- und Fachschulen aufzunehmen und im Gespräch zu klären, ob deine bisherigen Erfahrungen und Ausbildungen in irgendeiner Form angerechnet werden können und welche zusätzlichen Leistungen (zumeist ein Praktikum über mehrere Wochen oder Monate) notwendig sind, um den Bewerbungsansprüchen gerecht zu werden. Häufig ergeben sich in einem solchen Gespräch auch weitere Möglichkeiten und Zugänge, die so nicht ausgeschrieben werden. Das trennt ja so auch die Spreu vom Weizen. Also ich empfehle dir wärmstens, dass du, bevor du eine (Hoch-/Fach-)Schule für nicht in Frage kommend hälst, dort anrufst und dir einen Termin geben lässt. Dort klären sich häufig auch all deine Fragen.
anna27 schrieb:
Das Studium fänd ich auch sehr interessant, vor allem weil ich jetzt oft gelesen habe, dass man damit eher in die Frühförderung kommt. Allerdings..hat man als studierter Heilpädagoge auch die Chance in Kita´s zu arbeiten? Und das nicht direkt in der Leitung sondern am Kind?
Ja, hat man. Mit einem Bachelor Heilpädagogen bist du in der Frühförderung, in Kitas und sonstigen Einrichtungen (Sozial-psychiatrischer Dienst, über das Jugendamt in der Eingliederungshilfe etc.) für Kinder sogar sehr beliebt (soweit ich das absehen kann. Auf jeden Fall trifft das auf Berlin/Brandenburg zu. Hier im Forum wurde es aber auch schon für andere Teile Deutschlands geschildert). Das steht allerdings in keinem Zusammenhang mit einer entsprechenden Vergütung. Da muss man richtig aufpassen. Häufig stellen Kitas Heilpädagogen noch zu Erziehertarifen ein (so jedenfalls oft in Berlin, vermehrt in Brandenburg). Das müsste man evtl. aushandeln. Ich würde für mich auf ein entsprechendes Gehalt (oder wenigstens annähernd) bestehen. Wer nicht bereit ist das zu zahlen, muss mich auch nicht einstellen. Oder aber man gibt sich mit einem Erziehergehalt zufrieden. Das in der Masse gesehen ruiniert auf lange Sicht aber die Rechtfertigung einer besseren Entlohnung für einen höheren Abschluss.
anna27 schrieb:
Da könnte ich mir schon vorstellen irgendwann mal organisatorische Aufgaben zu erledigen.
Klar kannst du auch die Orga einer Einrichtung übernehmen als Leitungsperson. Das geht mit einem Bachelorabschluss hervorragend, wenn du bereits einige Jahre Erfahrungen gesammelt hast in der direkten Praxis. Das würde für deine Schilderung also recht gut passen.
anna27 schrieb:
Sollte es ein Studium werden-ist ein Fernstudium genauso anerkannt wie ein "richtiges"? Oder verbaut man sich damit Chancen?
Es gibt ein Fernstudium für Heilpädagogik??? Das wusste ich gar nicht. Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass es ein staatlich anerkanntes Studium ist. In der Praxis ist dein heilpädagoge sonst nicht sehr viel wert und du kannst nicht überall arbeiten.
Prinzipiell würde ich vermuten, dass sich ein Studium direkt an der Hochschule besser eignet. Dort hast du den Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten, kannst dich an Fachgesprächen und Diskussionen beteiligen, hast die Möglichkeit mit der Praxis direkt in Kontakt zu kommen, in verschiedene Bereiche zu schnüffeln. Es werden ja auch Angebote gemacht, die sehr praxisorientiert sein werden, wo körperlicher Einsatz gefordert ist, bspw. ein Seminar in Psychomotorik, in kreativer Gestaltung, Entspannungsmethoden. Die könntest du per Fernstudium sicherlich nicht gut allein durchführen. Denn solche Seminare leben vom Austausch mit den anderen Teilnehmern.
Ja, ich würde das richtige Studium immer einem Fernstudium vorziehen.
Soweit meine Gedanken dazu. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg und bei der Neuorientierung. Bitte halte uns doch über den Verlauf deines Weges auf dem Laufenden. Wir sind hier sicherlich alle sehr interessiert und neugierig, wie es dir ergeht und was es für dich an Erfahrungszuwachs bedeutet.
Liebe Grüße und alles Gute,
Katja