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Antwort auf Thema: Impulskontrolle bei ADHS

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Themenverlauf: Impulskontrolle bei ADHS

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29 Mai 2021 20:23 #8

Annika

"Zudem ist seine Konzentration etc.gar nicht mal sein Problem, eher eben dieser Impulskontrollverlust und Mangel an Empathievermögen."

Ich erlebe, dass Kinder und Erwachsene mit ADHS/ ADS oft die Kontrolle verlieren, wenn sie müde sind. Da das bei diesen Leuten deutlich schneller passiert als bei Anderen, ist das von Anderen häufig nicht erkennbar bzw nachvollziehbar.

Ich habe mal einen Versuch mit Mäusen gesehen. Mäuse mit einer unauffälligen Reizverarbeitung liefen schnurstracks vom Start bis zum Ziel. Andere Mäuse, die ADHS ähnliche Symptome zeigten, rannten nach dem Start hin und her, Kurve hier und Schlenker da, oh ein Eichhörnchen... wie niedlich... mh was wollte ich doch gleich... zum Ziel. Sie kamen genau wie die anderen Mäuse an ihr Ziel. Aber es dauerte und der Weg dorthin war sehr viel länger und mühseliger.

Diese Wege, bzw die Gedanken erschöpfen. Und oft vergleichen sich die Betroffenen mit Anderen in ihrem Umfeld. Die eigene Wahrnehmung "Ich bin nach 10 Min schon fertig, wie können die Anderen sich dabei 60Min konzentrieren" wird getrübt und man redet sich eben ein, dass das eben nicht so zu sein hat. Wenn man in einer Gruppe funktionieren soll/ will, dann geht das eben nicht.
20 Aug 2019 11:10 #7

evansjohn

Die Hauptmerkmale von ADHS sind Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Diese Symptome treten früh im Leben eines Kindes auf. Da viele normale Kinder diese Symptome haben können, diese jedoch nur in geringem Maße auftreten oder die Symptome durch eine andere Störung hervorgerufen werden können, ist es wichtig, dass das Kind von einem qualifizierten Fachmann gründlich untersucht und entsprechend diagnostiziert wird.
18 Sep 2012 10:49 #6

Hach, schade, dieser Beitrag liegt schon so lange zurück. Ich wüsste gern, wie es schließlich gelaufen ist.

Die Schilderung des Jungen hört sich sehr nach meinem Einzelfallkind an. Er ist 8 Jahre alt und diagnostizierter Autist. Auch er hat eine geringe Impulskontrolle und Aufmerksamkeitsdefizit. Ritalin nimmt er (meiner Meinung gottseidank) noch nicht. Wobei der Vater nicht abgeneigt ist, die Mutter schon eher. Sie möchte erst alternative Mittel und Wege probieren, bevor sie zu Medikamenten greift.

Jedenfalls ist dieser Junge kognitiv recht verständig. Mit ihm spiele ich in Rollenspielen und personifizierten Spielen mit Autos, Legofiguren und Kuscheltieren recht intensiv bestimmte soziale Situationen durch, wie er sich günstig verhalten kann, um erstens Kontakte mit anderen Kindern zu knüpfen und zweitens mit ihnen längerfristig spielen zu können. Es fällt ihm nicht leicht aufgrund seiner mangelnden Empathifähigkeit. Aber er kann es lernen mit viel Übung. Auch gut bebilderte Bücher helfen. In konkreten Situationen helfen neutrale und knappe Erklärungen, um ihm das Verständnis für soziale Gepflogenheiten zu erleichtern, ohne, dass er sich dabei schlecht fühlen muss. Er kann dann nachfragen und wir sprechen über das Thema. Schon in einer nächsten ähnlichen Situation kann er seine Aussage differenzierter überdenken und steigt gleich in ein Gespräch mit mir ein, ohne der Person laut hinterherzurufen, dass sie dick ist.

Es gibt ein tolles Buch, in dem das Prinzip der Social storys von Carol Gray aufgegriffen wird. das kann man gut Eltern empfehlen, um mit den Kindern bestimmte Themen und Verhaltensweisen kognitiv zu bearbeiten. Geschrieben hat es Nicole Schuster (selbst Asperger-Autistin), mit dem Titel: "Colines Welt hat tausend Rätsel". Hier ein Link zu Amazon: http://www.amazon.de/Colines-Welt-tause ... 088&sr=8-1
25 Mai 2012 11:04 #5

oh..ich habe guten Erfolg, glaube aber mit Deiner hier beschriebenen Methode würden mich die Eltern vor die Tür setzen.
Das ist nicht für alle gemacht und für diese Eltern gar nicht. Abgesehen davon halte ich auch nicht viel davon, muß aber auch zugeben dass, ich mich nicht wirklich gut damit auskenne.
Es ist nicht mein Ding.

Zu Ritalin ganz kurz - ich sehe es so , wie bei Diabetis das Insulin.Aber hier scheiden sich ja bekanntlich die Geister, deswegen denke ich würde ein Disskusion nicht zielbringend sein.
22 Mai 2012 11:37 #4

Ich finde es doch erstaunlich, wie beschränkt Pädagogik über alle Misserfolge hinweg immer noch einseitiger alles über den bewussten Verstand zu erreichen sucht. Dabei ist doch nicht zu übersehen, dass alle wichtigen Lebensfunktionen NICHT über den bewussten Verstand gesteuert werden. Weshalb nur soll es immer die Instanz im Menschen richten, die dafür gar nicht zuständig ist?
Gefühle, Triebe, Emotionen aber auch die sensibelsten geistigen Entscheidungen laufen alle im UNBEWUSSTEN ab. Für mich als Ich-kann-Schule-Lehrer ist das Unbewusste deshalb der wichtigste Partner für Problemlösung: dort liegen die tatsächlich zuständigen Kräfte.
Nun stell Dir mal vor, DU wärest bei diesen Kräften, DU würdest nicht verstanden und mit Ritalin "schulgerecht" gemacht! Wie würdest Du Dich dabei fühlen? Glücklich? Hoch motiviert? Endlich hat das Leben Sinn, weil es DEIN Leben ist?
Wenn wir aufhören, uns das Leben plump zurechtzubiegen, zurechtzudopen, zurechtzumanipulieren und uns die tatsächlich entscheidenden, sensiblen, FEINEN Lebenskräfte sprgfältig und genau anschauen, bekommen wir ganz andere Ergebnisse. Wirkliche Problemlösung ist feine Präzisionsarbeit mit den sensiblen Kräften von Geist und Seele und hat fast gar nichts mit Anstrengung und künstlichen Manipulationen zu tun.
Ritalin kann keine entscheidend konstruktiven Botschaften an den GEIST überbringen; es sagt nur: "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt". Das ist keine die Persönlichkeit aufrichtende und ihr Wachstum fördernde Botschaft, im Gegenteil!
In der Ich-kann-Schule würde ich zu allererst lernen, die eigene SUGGESTIVE WIRKUNG a) des Tuns, b) der Worte und c) des Fühlens + Denkens + der Ausstrahlung von mir selbst und allen Beteiligtemn sorgfältig zu beachten. Das zeigt mir die FEINheiten, wo auf einfache Weise die Weichen für die Entwicklung neu gestellt werden können. Dann kann ich gezielt a) die unerwünschten Verahltensweisen nicht immer mit Energie aufladen und diese Energie ganz gezielt dem erwünschen Handeln zudenken + zusprechen.
Als Beispiel für einen besonders tiefen möglichen Einfluss nenne ich hier noch die Schlafsuggestion, die ich der Mutter vorschlagen würde - nachdem sie sich selbst mit Autosuggestion harmonisiert, gestärkt und konzentriert hat. Wenn ihr Kind schläft, lenkt nichts ab; da kann sie direkt und ungestört mit den tatsächlich zuständigen Kräften sprechen, kann sie aufrichten, stärken, zum Wachsen bringen, ihnen die gute Entwicklung ausmalen und einen klaren Auftrag dafür geben. Jeden Abend ein paar Minuten für ein GUTES Gespräch mit den tatsächlich zuständigen Kräften der entscheidenden Lebensinstanz. Beispiele dazu siehe im Coué Brief 9 auf der zugehörigen Seite.
Wenn wir weiter nur die üblichen formalen Bemühungen steigern und perfektionieren, werden unaufhaltsam die Probleme für Schüler & Lehrer & alle Betroffenen weiter wachsen - und die Lehrer stehen doch in der Krankheitsstatistik schon ganz oben an der Spitze. Ich meine, da sollte man langsam zur Besinnung kommen. Ich wünsche guten Erfolg, er ist möglich.
Franz Josef Neffe
16 Feb 2012 19:22 #3

Hi Diana,
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ich hatte dieses Spiel auch schon entdeckt.
Fand es aber im ersten Moment sehr kindlich aufgebaut. Der Knabe ist 14 Jahre alt.
Zudem ist seine Konzentration etc.gar nicht mal sein Problem, eher eben dieser Impulskontrollverlust und Mangel an Empathievermögen. Er spricht schneller, als er denkt und bezieht sich ausschließlich auf Tatsachen.ZB hat er kein Problem einem anderen Kind einfach mal so zu sagen, dass es enorm dick sei.
Spricht man ihn direkt darauf an, dass das so nicht ok ist, ist er bestürzt, weil er meint, dass das doch wahr sei....

LG
14 Feb 2012 17:09 #2

Diana

Hallo Ricky,
also ich würde es eher mal mit der TAIL Therapie bei dem Jungen probieren... TAIL ist ein Training von Aufmerksamkeit und Impulskontrolle als Lernspiel und wird bei Kindern bei Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) zur Verbesserung von Impulskontrolle und Handlungsplanung eingesetzt. Das tolle an dem Lernspiel ist, dass es eine abenteuerliche Suche nach einem alten Piratenschatz beeinhaltet.Und das spricht doch besonders Jungs an.
"Der Spielerfolg erfordert die kontinuierliche Übung der Leistungen des Stirnhirns, das für die Verfügbarkeit von Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und Handlungsplanung verantwortlich ist. Während die Kinder bei den meisten Computerspielen zu schnellsten Aktionen aufgefordert werden, geht es bei TAIL darum, möglichst viel Geduld aufzubringen. Gewinnen kann nur derjenige, der im entscheidenden Augenblick lange genug abwartet, bevor er handelt."
http://www.stop-adhs.de/?page_id=37

Die Software gibt es bei Amazon zur Zeit günstig:
http://goo.gl/mM43B

Zum Herunterkommen und Entspannen würde ich dir eher ein autosuggestives Buch (Entspannung nach Jacobson) empfehlen:
http://goo.gl/QVYCk

Viele Grüße aus Leipzig
Diana
Anhang:
12 Feb 2012 12:01 #1

Hallo,
ich möchte für meine Ausbildung eine Falldarstellung zu einem Jungen machen, der ADHS hat.
Dieser Junge, 14 Jahre,nimmt seit ein paar Monaten niedrigdosiertes Ritalin. Zuvor wurde er zwei Mal aus der Schule verwiesen und mußte in eine E-Schule.
An sich ist er ein richtig netter Knabe, lacht sehr viel, ist sehr offen.
Dennoch gibt es Zeiten, da geht es mit ihm einfach durch.
Er hat auch schon eine Anzeige wegen Körperverletzung, ich denke er wurde in der letzten Schule auch gemobbt- was er selbst so gar nicht empfunden und einschätzen konnte.
Da es derzeit ganz gut in der Schule funktioniert, soll er wieder zurück zur öffentlichen Schule.
Was mir Sorgen bereitet, ist sein wenig ausgebildete Impulskontolle und anscheinend geringes Empathievermögen bei seinen Mitmenschen.
Er sagt so oft Dinge, die zwar in dem Moment ehrlich sind, aber einfach eine Menge Ärger einbringen,oder er findet einfach kein Ende, obwohl alle um ihn herum total genervt sind.
Manchmal merkt er es selbst, wenn ich ihn darauf anspreche, aber er gibt mir zu verstehen, dass er es nicht schafft wieder raus zu kommen...

Nun meine Frage. Es sollen dabei 12 Einheiten durchgeführt werden.
Die ersten gehen mit Gespräche mit seinen Eltern, Lehrer einher, die ich eigentlich schon habe.
Dann möchte ich mit ihm selbst reden und ihm erklären, was mir aufgefallen ist und welches Ziel sinnvoll wäre zu erreichen. Ich denke er wird das auch so sehen.
So, dann sollte es praktisch werden. Zuersteinmal dachte ich mir, dass er selbst seine eigene Grenze erspüren sollte, sprich sich selbst, bevor er die der Anderen kennen kann.
Dazu dachte ich mir, gehe ich mit ihm in einen Snoozzleraum, lasse ihn Methoden ausprobieren, vielleicht Massage mit Igelball, die ihm gut tun.So könnte ich dann jede Eiheit beginnen.
Aber dann...????
Wie kann ich ihm in der Praxis eine Impulskontrolle näherbringen, wie kann er verstehen lernen, was seine Wort bewirken und wann er einfach Stopp zu sich sagen sollte und es auch umsetzten kann.

Über Ideen, vielleicht auch Buchtipps ( also für die Praxis, über ADHS habe ich schon...) wäre ich sehr dankbar :-)

Lieben Gruß
Ricky