Hauptphasen der Veranstaltungsreihe (Besichtigungen)

Hauptphasen der Veranstaltungsreihe (Besichtigungen)

Jede Einzelveranstaltung hat einen wiederkehrenden festgelegten Ablauf mit integrierten Ritualen. Zunächst treffen alle Teilnehmer am, im vorigen Kurs, vereinbarten Treffpunkt ein. Der Großteil der Teilnehmer wird durch einen Fahrdienst (begleitende Hilfe) befördert. Für Teilnehmer die selbstständig den Treffpunkt erreichen ergibt sich ein beiläufiger Lerneffekt bezüglich der Orientierung in der Stadt. Hier zeigt sich wie durch die Förderung dieser lebenspraktischen Handlungskompetenz (Wie erreiche in den Treffpunkt?) zugleich Gelegenheiten für mehr Autonomie genutzt werden kann.

Nach der kurzen Begrüßung erfolgt die Besichtigung und Führung durch die öffentliche Institution. Die Besichtigungsveranstaltungen haben damit einen hohen Informationsanteil. Die Kursteilnehmer stehen hier im engen Kontakt zu den Mitarbeitern der besuchten Einrichtungen, während dieses Interaktionsprozesses können die Teilnehmer Fragen stellen, so dass der erklärende Mitarbeiter im Dialog mit den Teilnehmern steht. Der Kursleitung kommt an dieser Stelle die Funktion des Vermittlers zu. Das Bildungsangebot setzt an den realen Bedürfnissen und Interessen der Teilnehmer an. Indem im Lernprozess an die lebensgeschichtlichen Erfahrungen und vertraute Sachverhalte anknüpft wird, ist der Lernerfolg für die Teilnehmer als hoch einzustufen. Durch starke Alltagsorientierung der Veranstaltung wird lebensnahes und situationsbezogenes Lernen ermöglicht. Es handelt sich hier für die Teilnehmer um sinnvolles Lernen, mit einem hohen Gebrauchswert.

Notwendig sind im gesamten Lernprozess die besondere Lernsituation und die speziellen Lernbedürfnisse geistig behinderter Menschen im Blick zu haben. Bei allen Veranstaltungen ist ausreichend Zeit einzuplanen und die individuellen Lerntempos der Teilnehmer zu beachten, da ansonsten der Lernprozess nicht erfolgreich sein kann. Ebenso sind Stresssituationen zu vermeiden.

Während der Besichtigungen bekommt wechselnd ein Teilnehmer die Aufgabe, Fotos mit einer Polaroidkamera anzufertigen. Nach der Besichtigung fassen die Teilnehmer das Erlebte noch einmal zusammen. Schwer mehrfach behinderte Teilnehmer, welche sich verbal nicht verständigen können, haben hier die Gelegenheit aus den Fotos, die für sie schönsten Bilder auszuwählen. Sie erhalten dadurch die Möglichkeit ihre Sichtweise auszudrücken. Diese Wiederholungsphase sowie der festgelegte Veranstaltungsablauf erleichtert den Teilnehmern das Verstehen und dient der Sicherung des Neuerlernten. Am Ende einer jeden Veranstaltung erfolgt eine Abschlussrunde. Diese ist notwendig um die Zufriedenheit der Teilnehmer zu erfassen und auf eventuelle Schwierigkeiten und Änderungswünsche der Beteiligten eingehen zu können.

Über die Autorin/den Autor
Alexandra May ist Diplom-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (FH). Zusätzlich studierte sie Erwachsenenpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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