Permissiver Erziehungsstil und Bindungsverhalten

 Permissiver Erziehungsstil und Bindungsverhalten

Permissiver Erziehungsstil

Eltern erziehen ihre Kinder auf unterschiedlicher Art und Weise. Die Erziehung ist um so wirkungsvoller, je mehr die Eltern mit ihrem Verhalten sich am Entwicklungsverlauf ihres Kindes orientieren. Das heißt, eine gesunde Mischung aus Liebe, Konsequenz, Anteilnahme, Motivation und Anspruch ist angebracht. Es werden von Baumrind 4 Erziehungsstile unterschieden, wobei ich hier nur auf den permissiven (nachgiebigen) Erziehungsstil eingehe, da dies der Erziehungsstil von Bernds Eltern ist.
Dieser Erziehungsstil basiert auf einer warmen, emotionalen Beziehung. Auf Strafen sowie konsequente Grenzerziehung wird verzichtet (vgl. HAUG-SCHNABEL 2005, S. 26f). Unter anderem verleiten Schuldgefühle Eltern dazu, ihr Kind überfürsorglich und zu nachgiebig zu erziehen. Dadurch lernt das Kind nicht die eigenen Grenzen kennen. Diese Kinder sind oft abhängiger von Erwachsenen und zeigen tendenziell weniger Durchhaltevermögen.

Bindungsverhalten

Bernd zeigt insgesamt ein unsicher-ambivalentes Bindungsverhalten. Laut dem Psychologen Prof. Dr. Franz Petermann zeigen die Eltern einen inkonsistenten und unvorhersehbaren Umgang mit den Bedürfnissen und Äußerungen des Kindes. Kinder reagieren mit übersteigerten Gefühlsausdruck, wirken ärgerlich und angespannt. Häufig ist zu beobachten, dass Kinder bei den Eltern klammern und ängstlich wirken. Sie zeigen starken Trennungsprotest und Stress bei der Trennung der Bezugsperson. Gehen die Bezugspersonen aus dem Raum, spielen die Kinder nicht weiter. Des weiteren lassen sie sich schwer nach der Rückkehr von den Eltern beruhigen, zeigen eine Mischung aus „Nähe suchen" und Verärgerung und finden anschließend nicht ins Spiel zurück. Kinder mit unsicher-ambivalenten Bindungsverhalten reagieren unvorhersagbar, mal liebevoll und schützend und mal zurückweisend. Sie wissen nicht, was sie zu erwarten haben, sind ängstlich, aber auch ärgerlich zugleich. Diese Kinder glauben oft, sie könnten eine Gelegenheit der Zuneigung und Liebesbezeugung verpassen (vgl. HAUG-SCHNABEL 2005, S. 41).

Über die Autorin/den Autor
Diana Saft ist staatlich anerkannte Heilpädagogin und Heilerziehungspflegerin. Sie sammelte bisher Erfahrungen in einem Seniorenheim, in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen, in einem integrativen Kindergarten und in einem deutschen Kindergarten in den USA.

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