“Ich will das nicht essen!"

Unsere moderne Zeit ist von Hektik und Stress geprägt. In Patchwork-Familien leiden vor allem Kinder darunter, dass ihre Eltern zu wenig Zeit für sie haben. Arbeitende Eltern können ihre Kinder nicht zur Schule bringen, sie haben kaum Zeit, um ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen und auch bei der Ernährung werden oft Abstriche gemacht.

Fertiggerichte, Fast Food und ungesunde Zwischenmahlzeiten

Fertiggerichte, Fast Food und ungesunde Zwischenmahlzeiten werden für das Kind zur Regel. Diese Speisen sind nicht nur voller Salz und Fett, sie schmecken auch verführerisch. So ist es nicht verwunderlich, wenn das Kind immer schwerer dazu überredet werden kann, neue Gerichte auszuprobieren. Wer schon oft daran gescheitert ist, seinem Kind etwas Neues anzubieten, wird sicher zustimmen. Tatsächlich würden Kinder eher den Teller mit dem bekannten und geliebten Hamburger wählen, anstatt ein unbekanntes Gericht zu probieren. Dabei ist der Entdeckerdrang eine natürliche menschliche Eigenschaft, die auch beim Essen gefördert werden sollte.

Erfolg von Therapien

Die Folgen von dauerhafter, ungesunder Ernährung sind in der Bevölkerung deutlich zu sehen und zu spüren. Eine kürzlich durchgeführte Studie der BZgA, welche die langfristigen Auswirkungen einer Therapie gegen Übergewicht untersuchte, kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Die Daten von 1916 übergewichtigen Jugendlichen wurden dazu ausgewertet, direkt nach der Therapie konnten über die Hälfte der Jugendlichen ihr Gewicht reduzieren. Nach ein bis zwei Jahren war es aber nur 14 Prozent möglich, diese Reduktion zu halten. Die in diesem Zuge gesetzten Ziele wie etwa sportliche Betätigung und gesunde Ernährung könnten auch nur von 18 Prozent der Testpersonen wirklich erreicht werden. Hier findet sich eine interessante Broschüre zum Thema „Fast-Food – Essen auf die schnelle“.

Mehr Abwechslung auf dem Teller

Eltern sollten sich die Zeit nehmen, den kulinarischen Horizont ihrer Kinder zu erweitern. Bieten Sie ihrem Kind anstatt der ständigen Spaghetti mal knusprige Frühlingsrollen. Oder ersetzen Sie das Eis zum Nachtisch mal durch griechischen Joghurt mit Honig und Walnüssen. Wer keine Zeit oder Erfahrung hat, um diese exotischen Speisen zuzubereiten, kann diese auch ganz leicht online bestellen. Lieferdienste bieten eine Vielzahl von abwechslungsreichen Gerichten von guter Qualität. Wenn Kinder regelmäßig neue Geschmäcker kennenlernen, werden sie bereitwilliger Neues ausprobieren. Vielleicht findet Ihr Kind dabei ja ein neues Lieblingsgericht.

Wie bringe ich mein Kind dazu, Neues auszuprobieren?

Zwingt man sein Kind ständig, seinen Broccoli aufzuessen, wird es sich nur umso mehr querstellen. Anstatt immer darauf zu bestehen, dass das, was da auf dem Teller liegt wahnsinnig gesund ist, sollte man viel mehr die Neugier des Kindes wecken, ihm erklären, woher das Essen kommt und vor allem mit ihm zusammen dieses neue Gericht entdecken. Interessant und spielerisch angerichtet kann sogar Broccoli zur beliebten Beilage werden, wenn nicht gekocht, dann sicherlich im Wok gedünstet mit Sojasprossen. Anstatt also morgen wieder dieselbe Dose Fertigeintopf aufzuwärmen, sollten Sie ruhig einmal einen Lieferdienst in Anspruch nehmen und Ihrem Kind etwas servieren, was es sonst nie zu sehen bekommt.

Über die Autorin/den Autor
Markus Müller hat 5 Jahre Erfahrung im Bereich Heilpädagogik. Außerdem interessiert er sich für Gesundheit und gesundes Leben. Besonders die Werke des Buchautors Dr. Peter Flosdorf haben ihn in seinem Werdegang begleitet.

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