Entwicklungsbereiche und Entwicklungsverzögerungen

In diesem Artikel erhalten Sie einen Überblick, wer Entwicklungsverzögerungen diagnostiziert und welche Entwicklungsbereiche eines Kindes üblicherweise betrachtet werden.

Wer diagnostiziert Entwicklungsverzögerungen?

Entwicklungsverzögerungen (auch "Entwicklungsretadierungen") werden gewöhnlich durch Ärzte, durch Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) oder durch Psychologen diagnostiziert. Erzieherinnen oder Lehrer können die Eltern auf Defizite aufmerksam machen und diesen eine Konsultation entsprechender Fachleute oder Einrichtungen vorschlagen. Dort werden mit betroffenen Kindern so genannte Entwicklungstests durchgeführt, anschließend werden Diagnosen erstellt.

Folgende fünf Entwicklungsbereiche werden betrachtet?

Motorische Entwicklung

Die motorische Entwicklung eines Kindes betrifft seine gesamten Bewegungsabläufe. Bei einer verzögerten Entwicklung der Motorik kann zum Beispiel die Graphomotorik oder die Koordinationsleistung beeinträchtigt sein. Betroffene Kinder leiden oft zusätzlich an einer Verzögerung der sprachlichen Entwicklung. Dies liegt daran, dass das Motorikzentrum im Gehirn neben dem Sprachzentrum liegt. Diese beiden Zentren beeinflussen sich gegenseitig.

Sprachliche Entwicklung

Von einer Sprachentwicklungsverzögerung spricht man, wenn die Entwicklung in mehreren sprachlichen Bereichen deutlich negativ abweicht. Hier können die Aussprache, der Wortschatz, die Grammatik der Redefluss oder das Sprachverständnis verzögert sein. Vor einer Therapierung entsprechender Auffälligkeiten sollte ärztlich geklärt werden, ob alle Sinne organisch funktionieren.

Geistige Entwicklung

Kinder die in ihrer geistigen Entwicklung zurück liegen, können z. B. keine Zusammenhänge bilden oder haben Probleme beim Abspeichern von neuem Wissen.

Soziale und emotionale Entwicklung

Ein Großteil der Kinder ist heutzutage bezüglich ihres Sozialverhaltens und der emotionalen Entwicklung auffällig. Das Robert-Koch-Institut erhob von 2003 bis 2006 in einer Studie Daten zur gesundheitlichen Situation von Kindern zwischen 0 und 17 Jahren (Quelle: www.kiggs-studie.de). Es wurde u.a. der Stand der körperlichen, der sozialen und der psychischen Entwicklung erfasst. Demnach sind 11,5% der Mädchen und 17,8% der Jungen in ihrem Verhalten oder emotional auffällig.
Die Resultate zeigen u.a., wie wichtig es ist, psychische Probleme frühzeitig zu erkennen.

Über die Autorin/den Autor
Diana Saft ist staatlich anerkannte Heilpädagogin und Heilerziehungspflegerin. Sie sammelte bisher Erfahrungen in einem Seniorenheim, in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen, in einem integrativen Kindergarten und in einem deutschen Kindergarten in den USA.

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