Spielverhalten/ Stereotypen/ Selbstimulation

Spielverhalten/ Stereotypen/ Selbstimulation

Autisten neigen zur Selbststimulation und zu motorischen Stereotypen, das heißt dass sie bestimmte Körperbewegungen ständig wiederholen. Autistische Kinder können oftmals nicht angemessen allein spielen und benutzen das Spielzeug in immer gleicher, oft zweckentfremdeten Art und Weise und verharren dabei in starren stereotypen Handlungen. Auch wenn es bei einigen Kindern scheint, als sei ihr Spielen zielgerichtet und sinnvoll, besteht es aus ständigen Wiederholungen die sich nicht weiterentwickeln. So werden Spielsachen in bestimmter Weise angeordnet und müssen an einer gewohnten Stelle liegen.
Häufige Stereotypen sind das Drehen, Kreiseln von Rädern, Sandrieseln und das Wedeln von Papier. Auch eine exzessive Sammelleidenschaft bestimmter Gegenstände ist zu beobachten. Das Spielverhalten autistischer Kinder ist dadurch gekennzeichnet, daß sie sich ohne Bezug auf ihren Spielpartner mit Objekten beschäftigen. Meist tritt eine ausschließliche Beschäftigung mit einer bestimmten Sache, wie z.B. Modelleisenbahnen, Waschmaschinen, Fahrplänen ein. Auch zeigen einige Autisten erstaunliche Begabung beim Zusammenlegen von Puzzeln, sowie großes Interesse an Mustern, Licht und Farben.
Auffällig sind auch der Mangel an phantasievollen Aktivitäten und Spielen, sowie die fehlende Imitationsfähigkeit.

Charakteristisch für Autisten ist ihre Neigung zur Selbstimmulation, dies zeigt sich meist in Form von Stereotypen wie Schaukeln, Wippen oder durch das Erzeugen von Geräusche bestimmter Art. Problematisch ist, daß die Kinder durch diese stereotypen selbststimmulierende Verhaltensweisen, in ihrer Entwicklung gehemmt werden, da sie immer nach dem gleichen Muster ablaufen und kaum durch neue Erfahrungen ergänzt werden. Eine weitere Form der Selbststimmulation ist das Augenbohren, wodurch bestimmte Lichtreflexe hervorgerufen werden. In extremen Formen kann Selbststimulation auch zu Selbstverletzungen, welche sich durch Autoaggressionen wie Beißen, Kratzen und mit dem Kopf gegen die Wand schlagen äußert. Häufig bevorzugen autistische Menschen starken Druck.

„Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zum ersten Mal meine Hände gespürt hab. Meine Mutter muß sie wohl sehr stark gedrückt haben. Das gefiel mir. Ich habe es immer sehr geliebt, wenn man mich fest gepackt hat. Irgendwann habe ich dann gemerkt, daß ich mir solche angenehmen Gefühle selbst verschaffen kann, indem ich mir z.B. auf die Nase haue... " (Zöllner, 1992, S.9)

Über die Autorin/den Autor
Alexandra May ist Diplom-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (FH). Zusätzlich studierte sie Erwachsenenpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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