Beeinträchtigung der Kommunikation und Phantasie

Beeinträchtigung der Kommunikation und Phantasie

Autisten sind nur sehr eingeschränkt kommunikationsbereit und –fähig, sie verständigen sich oftmals werden verbal, noch durch Körpersprache (Mimik und Gestik). Sie treten selten durch Blickkontakt oder ein Lächeln mit anderen Personen in Verbindung. Häufig lehnen sie Körperkontakt völlig ab und sträuben sich dagegen, wenn die Eltern sie in den Arm nehmen. Ca. die Hälfte der Kinder bleiben ihr Leben lang mutistisch, d.h. ihre Sprachentwicklung bleibt aus. Sprechende Autisten erwerben selten eine sinnvolle Sprache oder zeigen meist ein verzögertes, stark beeinträchtigtes oder reduziertes Sprachvermögen, wobei ihr sprachliche Ausdrucksmöglichkeit und ihr Sprachverständnis oft sehr gering ist. Einige Autisten nutzen ihre Sprach nur selten, obwohl sie in der Lage sind Wörter und Satzteile hervorzubringen. Das Sprechen dient nicht der direkten Kommunikation (Unterhaltung) sondern nur der Mitteilung von eigenen Bedürfnissen. Die Sprache wird eher mechanisch verwendet und Sätze oftmals situationsunangemessen verwendet oder es werden selbsterfundene Wörter, die eine spezielle Bedeutung haben, benutzt. Ein Gespräch kann dadurch selbst bei gut ausgebildeten Sprechvermögen nur schwer zustande kommen, da die Autisten von selbst kaum Kommunikation aufnehmen. Oft ist auch zu beobachten, daß erworbenes Sprechen im Laufe des zweiten Lebensjahres wieder eingestellt wird. Des Weiteren fallen oft Besonderheiten der Sprache, wie z.B. ungewöhnliche Betonung (Sprachmelodie), Lautstärke, Geschwindigkeit oder der Telegrammstil auf. Ein besonderes Kennzeichen der „autistischen Sprache" ist die verzögerte Echolalie, also das Wiedergeben und Nachsprechen von Sprachäußerungen Anderer, sowie das Verharren in Sprachstereotypen, also das ständige Wiederholen einzelner Wörter und Fragen oder die andauernde Wiederaufnahme bestimmter Themen, dies kann auch in Form von Selbstgesprächen ablaufen. Diese Sprachäußerungen können ein Kommunikationsangebot im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten oder aber Resultat von Überforderung sein. Weiter Auffälligkeiten sind die pronominale Umkehr, d.h. das statt „ich" das Pronom „du" verwendet wird. Auch neigen Autisten zu Selbstgesprächen mit verteilten Rollen.

Über die Autorin/den Autor
Alexandra May ist Diplom-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (FH). Zusätzlich studierte sie Erwachsenenpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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